Tavistock: Auf die Transgender-Klinik rollt eine historische Klagewelle zu

Tausende Jugendliche und ihre Familien wollen die britische Skandal-Klinik Tavistock verklagen. Die Patienten seien nicht ausreichend über die Folgen ihrer Behandlung aufgeklärt worden.

IMAGO / PA Images
Der Londoner Tavistock Gender-Klinik steht offenbar eine Klagewelle wegen verabreichter Pubertätsblocker bevor. Das berichtet die britische Zeitung The Times. Demnach erwarten die Anwälte über 1.000 Familien, die den Ärzten Fehldiagnosen und Nachlässigkeit vorwerfen. Der Gender Identity Development Service (GIDS) des Tavistock und Portman NHS Trust habe massive Fehler bei seiner Sorgfaltspflicht für die Kinder und Jugendlichen begangen.

"could become biggest medical scandal"
Umstrittene Londoner Transgender-Klinik „Tavistock“ wird geschlossen
Letzte Woche hatte der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) die Schließung der Tavistock-Klinik bekanntgegeben. Grund dafür war ein vernichtendes Gutachten, das „Sicherheitsbedenken“ bei der Behörde auslöste. Inhalt: Die Klinik verfolge einen gänzlich gender-affirmativen Ansatz, der psychische Probleme als Grund für den Geschlechtsumwandlungs-Wunsch völlig außer Acht ließe. Man habe außerdem vorschnell und völlig unkritisch Pubertätsblocker an Minderjährige gegeben, ohne dass die Folgen der Medikamente ausreichend erforscht seien.

Verantwortlich für das Gutachten war die Kinderärztin Dr. Hilary Cass. Ihre Ergebnisse können den behandelten Patienten und ihren Eltern als Begründung dienen, die Klinik und den NHS auf Kompensationen zu verklagen. Sie könnten versuchen zu beweisen, dass sie durch ein „Medikament“ geschädigt wurden, von dem Mitarbeiter des Zentrums behauptet haben sollen, dass es trotz fehlender Beweise „vollständig reversibel“ sei.

Tavistock-Sprecher lobt „fürsorglichen und durchdachten Service“

Laura Preston, Hauptanwältin für klinische Fahrlässigkeit bei Slater and Gordon, einer der größten Anwaltskanzleien Großbritanniens, sagte: „Es ist sicherlich möglich, dass wir infolge der Schließung der Tavistock-Klinik eine Welle von Schadensersatzansprüchen sehen könnten.“ Es handele sich um einen neuen Medizinbereich, der mehr Forschung und Regulierung erfordere.

Der Tavistock und Portman NHS Foundation Trust bestand darauf, dass der GIDS nur geschlossen werde, weil die Cass-Überprüfung ein regionales Modell anstelle eines einzigen nationalen Dienstes empfahl, und nicht wegen Sicherheitsbedenken. „Uns sind keine Entschädigungsansprüche von GIDS-Patienten gegen den Trust bekannt“, sagte ein Sprecher. Man sei im Gegenteil stolz auf den GIDS, der seit 30 Jahren Kinder und Jugendliche unterstütze. „Es ist ein fürsorglicher und durchdachter Service.“


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Kommentare ( 26 )

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Manuela
1 Jahr her

Und wer verklagt die Eltern, die offensichtlich unwissend, dumm und fahrlässig mit dem Geschlecht und damit auch mit der Psyche ihrer eigenen Kinder herumgespielt haben? Die Welt ist wahnsinnig geworden!!!

Mausi
1 Jahr her

Sorry, aber das ist Geldschneiderei. Am meisten verdienen wird der Anwalt. Da lassen Eltern zu oder unterstützen sogar, dass am Geschlecht ihrer Kinder rumgepfuscht wird. Streichhölzer packen sie weg, fahren die Kleinen überall hin und dann das? Wie weltfremd und fern der Natur muss man dafür sein? Verklagt werden sollte jeder Politiker, jedes Blatt, das die gesetzlichen Grundlagen geschaffen und diese Kinder-Probleme als normal hingestellt hat. Inzwischen ist aufgrund eines ideologisierten Bildungssystems alles möglich. Keine Werbung für Alkohol, keine Werbung für Zigaretten. Aber es als normal darstellen, Probleme mit einem endgültigen Wechsel des Geschlechts zu beseitigen. Ich kann überhaupt nicht… Mehr

Last edited 1 Jahr her by Mausi
Fieselsteinchen
1 Jahr her
Antworten an  Mausi

Es ist derselbe Elterntypus, die alles unkritisch beklatscht, was im ÖRR kommt. Es begann mit „meine Tochter hilft ehrenamtlich beim Deutschunterricht in der Flüchtlingsunterkunft“, Eltern für das Klima oder Omas gegen rechts, das sind die Eltern, deren Kinder immer noch mit FFP2 rumlaufen, die den Zwang von Coronatests an den Schulen mit durchgesetzt haben oder die im Winter stolz darauf waren, ihre Kleinstkinder off label gegen Corona geimpft zu haben. So wie sie ihre gesunden Kinder einer experimentellen Gentherapie ausgesetzt haben, würden sie sie beim Herumoperieren am eigenen Geschlecht unterstützen – schlicht und einfach, weil sie im Trend sein möchten!… Mehr

karl.biermann
1 Jahr her
Antworten an  Mausi

Wenn Eltern sich kritisch zu den Gender-Wünschen ihrer Kinder äußern, können die ganz schnell das Sorgerecht verlieren.
In Deutschland nennen wir dies „Kinderrechte“ und „Selbstbestimmungsgesetz“

Ecke
1 Jahr her

Man sollte auch die zuständige Politik und die Familien beklagen und nicht die Klinik. Die Familien merken auf einmal, dass sie mit ihren „Umbau“ doch sehr viel irreparablen Schaden angerichtet haben und wollen schlicht und einfach von den sich nun einstellenden Gewissensbissen ablenken. Also wird bei jemanden anderem die Schuld gesucht. Dass die Schuld bei den Familien liegen könnte, fällt denen bestimmt nicht ein. Das Gleiche gilt für die Politik sogar noch besser. Man hat vorgesorgt und sich per Gesetz für nicht haftbar erklärt.

Fieselsteinchen
1 Jahr her
Antworten an  Ecke

Dazu gibt es einen weiteren globalen Präzedenzfall, die Corona-Impf(pflicht). Sicher gibt es Klagen auf Entschädigung, aber global wird nichts dabei herauskommen (können), es sind zu viele einflussreiche Persönlichkeiten darin verstrickt. Ließe man Pfizer pleite gehen, würde das nächste Pharmaunternehmen in den Startlöchern warten. Außerdem wird man letztendlich mit der Aussage: „Es geschah zum Wohle aller!“ sämtliche Forderungen einstellen. Ein evtl. zweites „Nürnberg“ wird Personen treffen, die sich zu weit aus dem Fenster gelehnt haben, die „Opfer“. In der ganzen Transgenderdiskussion wird es ebenso ablaufen, ab einem Punkt geht man zur Tagesordnung über, da man etwas Neues gefunden hat. Die ganzen… Mehr

Leopold Schmidt
1 Jahr her

Ich kann mir nicht helfen, aber ich empfinde hier –keinerlei– Mitleid. Diese Jugendlichen – mit oder ohne Unterstützung ihrer Eltern – haben sich freiwillig chemische Substanzen verabreichen lassen und sich unter das Messer begeben und ihre Geschlechtsteile abschneiden lassen. Ein geistig wenig leistungsfähiger Teil der Gesellschaft hat sich selbst aus freien Stücken Schaden zugefügt. Wenn diese das später bereuen, ist das allein ihr Problem. Jetzt zu klagen, sie seien nicht hinreichend beraten worden – oder nicht daran gehindert worden, die falschen Instagram-Inhalte zu konsumieren – heißt das Prinzip der Selbstverantwortung aufzugeben und genau nach dem betreuten Denken zu verlangen, das… Mehr

Innere Unruhe
1 Jahr her
Antworten an  Leopold Schmidt

Ich habe sehr viel Mitleid mit den Jugendlichen, denn hier handelt es sich um unterlassene Hilfeleistung. Es ist offensichtlich, dass diese Patienten Probleme hatten. Die Verantwortlichen haben ihnen aber die falsche Lösung angeboten. Wer von den Erwachsenen hat nie an sich gezweifelt, ob man gut genug, stark, attraktiv, fähig, … ist. Zweifel, Scheitern und Zurückweisung erfährt jeder im Leben. Ich würde – rein subjektiv – behaupten, dass eine Niederlage häufiger ist als ein Erfolg. Es muss die Ressilienz gestärkt werden und die Fähigkeit, Aufgaben zu erkennen, für die man „gemacht“ ist. Es ist wichtig, dass man bei der Jugend nach… Mehr

ben12
1 Jahr her

Das ist ja komisch. Bei einer Klinik kann man klagen, aber wenn Menschen manipuliert und belogen werden, dann eine Partei wählen die ihnen ihre Grundrechte wegnimmt und die Ersparnisse sowie die Wirtschaft des Landes in eine Depression stürzt und damit Existenzen zerstört, klagt niemand.

Innere Unruhe
1 Jahr her

Bei aller Liebe!
Wir wenden Jugendstrafrecht bei den 21 und evt. älteren an, weil vermutet wird, sie seien nicht alstersterecht gereift…
Aber bei einem 15-jährigen soll eine solche Entscheidung im Vollbesitz der Reife stattgefunden haben?
Man regt sich wegen Tatoos auf, aber gesunde Teile zu entfernen soll alleine private Entscheidung eines Pubertierendes sein???
Es hat schon einen Grund, warum manche Kulturen den Ältestenrat hatten. Für manche Entscheidungen und Positionen sollte man in DE auch das Mindesalter und Jahre im Job einführen.

LadyGrilka55
1 Jahr her

Die wichtigste Frage ist doch: Wieso erlaubt ein Staat solche unverantwortlichen „Behandlungen“ von jungen Menschen, denen jedes Urteilsvermögen darüber fehlt, welche Konsequenzen für ihr zukünftiges Leben daraus erwachsen? Das gilt auch für das „Selbstbestimmungsgesetz“ der Ampel, das ja auch noch jegliche Einspruchsmöglichkeit der Eltern abschaffen soll. Ein Minderjähriger ist aufgrund fehlender Reife und Lebenserfahrung absolut nicht in der Lage abzusehen, welche Folgen solch eine „Entscheidung“ für den Rest seines Lebens haben kann. Manch eine Transperson stellt später fest, dass sie gar nicht „trans“ ist, sondern ein (nicht unübliches) pubertäres Problem hatte. Auch „entscheidet“ sich ein junger Mensch mit einer Geschlechtsumwandlung… Mehr

Last edited 1 Jahr her by LadyGrilka55
Fieselsteinchen
1 Jahr her
Antworten an  LadyGrilka55

Kurz gefasst: es geht um viel Geld und der Kern („Familie als kleinste Zelle“) der Gesellschaft soll zerstört werden. Hier im Westen funktioniert das seit Jahrzehnten über Ehescheidung, dann ganztägige Kinderbetreuung und sonstige Probleme dysfunktionaler Familien (wie ADHS, Drogenmissbrauch), man möchte dem Ganzen aber noch einen zusätzlichen Spin geben: Geschlechtsumwandlung mit gleichzeitiger lebenslanger Unfruchtbarkeit und/oder verkürzter Lebenszeit als Folge der Behandlungen/Hormongaben (gesteigertes Tumorrisiko), Suizide. In einer zerbrochenen Gesellschaft ist Zusammenhalt unmöglich, die Gesellschaftsumgestalter haben freie Bahn.

Turnvater
1 Jahr her

Losgelöst davon läßt die heute hier veröffentlichte Leserzuschrift über die Impfpraxis in Alten- und Pflegeheimen ein entsprechendes juristisches Nachspiel erwarten.“

In diesem Land?

Werner Geiselhart
1 Jahr her

Das kann in Deutschland nicht passieren, das mit den Klagen.
Die Regierung unterlegt die Kinderverstümmelung mit einer rechtlichen Basis.
Die Zerstörung von Kindeswohl wird gesetzlich verankert.
Früher nannte man solche Leute noch Verbrecher.

1 Jahr her

Es gibt einen Grund, warum Jugendliche nur begrenzte Rechte haben, denn sie haben nicht die geistige Reife solche Entscheidungen zu treffen, insbesondere bei den derzeitigen Medienkampagnen zu dem Thema. Leicht zu beeinflussende Jugendliche davon zu überzeugen, dass sie sich kastrieren lassen und ihre körperliche Entwicklung mit Hormonmißbrauch dauerhaft schädigen ist ein abscheuliches Verbrechen. Leider trifft es erstmal nur die Ärzte, denn mir fallen da gleich eine ganze Latte an Parteien, öffentlichen Sendern, „Aktivisten“ und ähnlichem ein, die mit auf der Anklagebank sitzen sollten.